22. April 2009,
Restaurant Stadtwirt
DDr. Holger Herbrüggen, Tierarzt & Jurist
"Interessenkonflikte durch Tierrechte"
Holger Herbrüggen ist kein Jurist, dessen Vorträge langweilig sind. Aber sie gehen trotzdem in die Tiefe. Der Amtstierarzt und Jurist versteht es, die scheinbar trockene Materie der Gesetze mit Leben zu erfüllen. Und dabei kommt auch die Rechtsphilosophie nicht zu kurz. Er erklärt in leicht verständlicher Weise zum Beispiel, was "anthropozentrische Tierschutztheorien" sind. Nämlich jene, die sich an den Interessen der Menschen orientieren, und nicht an jenen der Tiere. So lautete einmal ein Gesetz in der Vergangenheit:
"Wer öffentlich auf eine Ärgernis erregende Weise Tiere, sie mögen ihm eigentümlich angehören oder nicht, misshandelt, ist von der polizeilichen Behörde........ zu bestrafen ....".
Im Klartext hieß dies damals, dass im stillen Kämmerlein Tiere nicht geschützt waren, sie wurden als "Sache" definiert und man konnte sie behandeln, wie man wollte. Mittlerweile sind Tiere nicht mehr "Sachen" und sind durch eine Vielzahl von Gesetzen geschützt. Allerdings gelten nach wie vor Bestimmungen, die in vielen Fällen mehr der Landwirtschaft als den Tieren nützen.
Nach dem theoretischen Teil folgte ein Ausflug in den Alltag der Amtstierärzte. Da gibt es falsch verstandene Tierliebe, die zu einer Ansammlung von Tieren führt, die dadurch Qualen erleiden. Oder in die Welt des gesetzlich erlaubten rituellen Schächtens. Während im Judenturm eine sechs Jahre dauernde Ausbildung erforderlich ist, um schächten zu dürfen, sind die Bestimmungen in manchen religiösen Gruppierungen weniger streng und daher für Tiere viel qualvoller.
Ein Thema des Abends waren auch Tierversuche, das Holger Herbrüggen mit eindrucksvollen Zahlen illustrierte. So werden in Österreich jährlich ca. 168.000 Tiere (zu einem hohen Prozentsatz Mäuse, Ratten und Kaninchen ) für Versuche gebraucht, auf den Tellern der Österreicher landen hingegen rund 5.300.000 Schweine, 565.000 Rinder und 80.000.000 Hühner.
Interessiert lauschten dem Vortrag unter anderen Gästen:
Evelyn Mollik-Werner, Urologin Dr. Annemarie Riedl, Allgemeinmedizinerin Dr. Eva Kratina, Dipl. Ing. Toni Döltl, die Salzburger Tierärztin Mag. Verena Hillinger-Klob, Mag. Paulina und Obst iR Oswald M. Klotz, Magier-Weltmeister Tony Rei,
DKGP Margit Hamperl...
Zur Homepage von Holger Herbrüggen
Zu den Folien des Vortrags
DDr. Holger Herbrüggen, Tierarzt & Jurist
"Interessenkonflikte durch Tierrechte"
Holger Herbrüggen ist kein Jurist, dessen Vorträge langweilig sind. Aber sie gehen trotzdem in die Tiefe. Der Amtstierarzt und Jurist versteht es, die scheinbar trockene Materie der Gesetze mit Leben zu erfüllen. Und dabei kommt auch die Rechtsphilosophie nicht zu kurz. Er erklärt in leicht verständlicher Weise zum Beispiel, was "anthropozentrische Tierschutztheorien" sind. Nämlich jene, die sich an den Interessen der Menschen orientieren, und nicht an jenen der Tiere. So lautete einmal ein Gesetz in der Vergangenheit:
"Wer öffentlich auf eine Ärgernis erregende Weise Tiere, sie mögen ihm eigentümlich angehören oder nicht, misshandelt, ist von der polizeilichen Behörde........ zu bestrafen ....".
Im Klartext hieß dies damals, dass im stillen Kämmerlein Tiere nicht geschützt waren, sie wurden als "Sache" definiert und man konnte sie behandeln, wie man wollte. Mittlerweile sind Tiere nicht mehr "Sachen" und sind durch eine Vielzahl von Gesetzen geschützt. Allerdings gelten nach wie vor Bestimmungen, die in vielen Fällen mehr der Landwirtschaft als den Tieren nützen.
Nach dem theoretischen Teil folgte ein Ausflug in den Alltag der Amtstierärzte. Da gibt es falsch verstandene Tierliebe, die zu einer Ansammlung von Tieren führt, die dadurch Qualen erleiden. Oder in die Welt des gesetzlich erlaubten rituellen Schächtens. Während im Judenturm eine sechs Jahre dauernde Ausbildung erforderlich ist, um schächten zu dürfen, sind die Bestimmungen in manchen religiösen Gruppierungen weniger streng und daher für Tiere viel qualvoller.
Ein Thema des Abends waren auch Tierversuche, das Holger Herbrüggen mit eindrucksvollen Zahlen illustrierte. So werden in Österreich jährlich ca. 168.000 Tiere (zu einem hohen Prozentsatz Mäuse, Ratten und Kaninchen ) für Versuche gebraucht, auf den Tellern der Österreicher landen hingegen rund 5.300.000 Schweine, 565.000 Rinder und 80.000.000 Hühner.
Interessiert lauschten dem Vortrag unter anderen Gästen:
Evelyn Mollik-Werner, Urologin Dr. Annemarie Riedl, Allgemeinmedizinerin Dr. Eva Kratina, Dipl. Ing. Toni Döltl, die Salzburger Tierärztin Mag. Verena Hillinger-Klob, Mag. Paulina und Obst iR Oswald M. Klotz, Magier-Weltmeister Tony Rei,
DKGP Margit Hamperl...
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